Eine Kunstsammlung zu beginnen, kann in Anbetracht der Fülle am zeitgenössischen Kunstmarkt überfordernd wirken. Doch keine Sorge – erfahrene Sammler:innen und Insider der Kunstwelt teilen ihr Wissen, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern. Hier sind ihre Ratschläge:

 

 

1. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl

Wenn es um den Kunstkauf geht, spielt das Bauchgefühl eine große Rolle. Der österreichische Sammler und Shareholder von viennacontemporary Bernhard Hainz rät:
„Der allgemeine Rat lautet: Kaufen Sie nicht mit den Ohren, sondern folgen Sie Ihrem eigenen Geschmack und  Konzept. Wir haben das immer getan, und es hat sich bewährt.“

Ähnlich betont Eva Dichand:
„Vertrauen Sie sich selbst und kaufen Sie, was Ihnen gefällt. Sie werden immer mehr bereuen, etwas nicht gekauft zu haben, als etwas, das Sie gekauft haben.“

 

2. Kunst muss nicht teuer sein

Kunst muss nicht immer ein Vermögen kosten. Alexia Stuefer ermutigt angehende Sammler:innen:
„Sammeln ist keineswegs nur eine Frage des Geldes. Erschwingliche Kunst gibt es. Dass sich viele Sammlungen auf hochpreisige Werke zu konzentrieren scheinen, sollte niemanden davon abhalten, selbst eine Sammlung zu beginnen.“

 

3. Entdecken Sie aufstrebende Talente

Aufstrebende Künstler:innen sind oft der beste Einstieg für neue Kunstfans. Francesca Gavin, künstlerische Leiterin von viennacontemporary, sagt:
„Für alle, die mit dem Sammeln beginnen möchten, ist der Blick auf aufstrebende Kunst immer der beste Anfang.“
Bei viennacontemporary präsentiert beispielsweise ZONE1 regelmäßig eine kuratierte Auswahl junger Künstler:innen, die kurz vor ihrem internationalen Durchbruch stehen.

 

4. Wissen ist Macht

Der iranische Sammler Kamran Diba rät:
„Bildung ist wichtig: Sie sollten zumindest die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts kennen, da sich vieles in Zyklen wiederholt. Sie müssen Qualität von Modeerscheinungen unterscheiden können. Selbst sogenannte Blue-Chip-Künstler geraten aus der Mode.“

 

5. Knüpfen Sie Kontakte

Beziehungen in der Kunstwelt zu pflegen, bereichert Ihr Leben – und Ihre Sammlung. Manfred Frey betont:
„Es ist uns wichtig, viele Künstler:innen persönlich zu kennen. Wenn wir eine Vernissage besuchen oder eine Kunstmesse, auf der Kunstschaffende, die wir kennen, neue Werke präsentieren, wissen wir bereits die Grundinformationen über sie und ihre Arbeiten.“
Der Austausch mit Galerist:innen, anderen Sammler:innen und den Künstler:innen selbst hilft, die Geschichten hinter der Kunst zu entdecken und fundiertere Entscheidungen zu treffen.

 

6. Besuchen Sie Kunstmessen

Kunstmessen sind der perfekte Einstieg in die bunte Welt der zeitgenössischen Kunst. Clemens Leopold erinnert sich:
„Kunstmessen wie die Art Basel – und natürlich  viennacontemporary – waren Orte, an denen ich erstmals  viel gesehen habe und mein Interesse wuchs.“
David Anton Wildberger ergänzt:
„Sobald man zwei oder drei Messen besucht hat, beginnt man, Muster und Künstler:innen wiederzuerkennen. Man steht am Stand, stellt Fragen, hört Geschichten über die Künstler:innen, erfährt lustige Dinge über die Person und baut eine immer stärkere Verbindung zu ihnen auf.“

 

Mit einer Kunstsammlung zu beginnen, bedeutet nicht nur, einzelne Werke zu erwerben – es ist eine Reise in eine Welt voller Kreativität und Beziehungen. Vertrauen Sie Ihrem Geschmack, bilden Sie sich weiter und nehmen Sie sich Zeit für Entdeckungen. Ob durch Recherche, persönliche Kontakte oder Entdeckungen auf einer Kunstmesse.

Viel Freude beim Sammeln!