Viennacontemporary

First Timers

viennacontemporary 2023

Wenn die Besucher:innen von viennacontemporary in diesem Jahr durch die Hallen des Kursalons streifen, werden sie einige neue Gesichter entdecken: 15 Galerien aus ganz Europa, vereint durch ein gemeinsames Engagement für die Förderung junger zeitgenössischer Kunst, nehmen im September zum ersten Mal an Österreichs führender Kunstmesse teil.

Wir heißen jene Galerien herzlich willkommen, die 2023 ihr Debüt auf der Messe feiern – lernen Sie sie hier schon einmal kennen!

 

 


DIVINE DESIRES, 2022, Marie Munk and Stine Deja, Installation, courtesy of ALBA Gallery, Photo kunst-dokumentaion.com.

ALBA Gallery
Wien, Österreich

Die 2022 gegründete ALBA Gallery repräsentiert ihr thematisches Programm, indem sie außergewöhnliche Ausstellungen präsentiert, die durch ihren transdisziplinären Ansatz miteinander verbunden sind. Angetrieben von einem ausgeprägten Interesse an den vielfältigen Bedingungen menschlicher Identität, erforscht das Programm von ALBA dieses Spektrum in all seiner Schönheit und Grausamkeit. Angezogen von der Ästhetik sowohl des unermesslich Grausamen als auch des überwältigend Schönen, beschäftigen wir uns alle als Menschen mit universellen Fragen, in denen jeder einen Teil von sich selbst wiederfinden kann. Was macht uns zu Menschen? Was ist das Reale/Leben? Wo positionieren wir uns innerhalb dieser Konzepte, was motiviert unseren Drang, ihnen zu entfliehen, und wo erwarten wir, uns wiederzufinden, wenn dieser Prozess erfolgreich ist? Die unleugbare Diskrepanz zwischen dem, was wir – als Gesellschaft – gemeinhin als reales Leben vereinbaren, und unserer individuell empfangenen Realität – ausgerichtet auf den Zweck der Täuschung – bleibt unheimlich und selbstzerstörerische Verhaltensmuster reflektieren die Paradigmen der heutigen Zeit und emotionale Mechanismen, während verführerische Illusionen uns mit Leib und Seele verzehren. ALBA begrüßt diese identitätsstiftenden Richtungen, die aus der Pluralität entstehen, und verhandelt propriozeptiv die Fragilität sowohl des physischen als auch des virtuellen Selbst und seiner Realitäten neu.

 

 

 


Annegret Soltau, In mir Selbst 1-21, 1975-2022, Foto © Annegret Soltau.

Anita Beckers
Frankfurt am Main, Deutschland

Die Galerie wurde 1995 in Darmstadt gegründet und zog 1998 nach Frankfurt am Main um. Von Anfang an lag der Schwerpunkt auf der Förderung junger Künstler:innen. Insbesondere hat sich die Galerie für die Förderung von Video- und neuer Medienkunst eingesetzt, indem sie Künstler:innen die Möglichkeit gab, ihre Arbeiten im entsprechenden Rahmen zu zeigen, sowie Publikationen und Produktionen unterstützt hat. Künstler:innen der Galerie wurden auch eingeladen, an Ausstellungen wichtiger internationaler Museen teilzunehmen, wie (Auswahl) MoMA, New York; SF MoMA, San Francisco; Whitney Museum, New York; Serpentine Gallery, London; ZKM Karlsruhe; Ludwig Museum, Köln; internationale Festivals und Biennalen.

Nach 20 Jahren Tätigkeit ist es das Ziel der Galerie, historische Positionen mit aufstrebenden Künstler:innen zu kontrastieren, insbesondere in den Bereichen Fotografie und Video. Heute liegt der Schwerpunkt auf dem Dialog zwischen jungen und etablierten Künstler:innen. Im Herbst 2015 wurde der neue Ausstellungsraum in der Frankfurter Innenstadt in der Braubachstraße 9 eröffnet.

 

 

 


Courtesy of FOG Gallery.

FOG Gallery
Bratislava, Slowakei

Die FOG Gallery vertritt etablierte Künstler:innen im Bereich der Fotografie und der neuen Medien und bietet fachkundige Beratung, um eine sinnvolle Investition in die Fotografie zu gewährleisten. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Förderung, Bewertung und dem Verkauf von zeitgenössischen Kunstwerken osteuropäischer Künstler:innen auf dem internationalen Markt. Im Rahmen dieser Aufgabe schafft sie aktiv Möglichkeiten für die kreative Entwicklung Kunstschaffender und den Austausch von Ideen. Mit mindestens vier Ausstellungen pro Jahr, regelmäßigen kuratorischen Projekten und der Veröffentlichung von Ausstellungskatalogen will die Galerie innovative Talente aus dieser Region im internationalen Kontext bekannt machen.

 

 

 


Installation view of the exhibition: Dubravka Rakoci, „Le petit atelier” (pour mon ami Jacques). Photo Robert Matić, Courtesy of Gallery Manuš.

Galerija Manuš
Split, Kroatien

Die Gründer:innen der Galerija Manuš, die 2022 im gleichnamigen Viertel in der Altstadt von Split eröffnet wurde, führen auch die Galerie Kula, ein 1994 gegründete gemeinnützige Kultureinrichtung, die seither über 200 internationale Ausstellungen veranstaltet und ebenso viele Publikationen über zeitgenössische Künstler:innen herausgegeben hat. Letztere Institution ist auch die erste in Kroatien, die Ausstellungen von einigen der weltweit bekanntesten Künstler wie Tony Cragg, Richard Deacon, Matt Mullican, Heimo Zobernig, John Bock, Carlos Garaicoa, Peter Halley, Juliao Sarmento, Herbert Brandl und anderen organisiert hat. Als offenes, experimentelles Ausstellungsprogramm und -projekt legt die Galerie Manuš Wert auf eine lebendige Interaktion mit der Stadt. Sie stützt sich dabei auf Potenziale, die in der bestehenden lokalen künstlerischen Praxis verwurzelt sind, und einen intensiven Dialog mit der internationalen Szene, der ein inspirierendes Umfeld für ein kunstinteressiertes Publikum schafft. Mit ihrem Programm ist die Galerija Manuš offen für alle Medien und Praktiken der bildenden Kunst, einschließlich künstlerischer, kuratorischer und programmatischer Forschung.

Von Anfang an war es das Ziel der Galerie, junge, aber auch ältere Generationen kroatischer Künstler:innen zu unterstützen und ihre Sichtbarkeit in der internationalen Kunstszene zu erhöhen, während andererseits der Schwerpunkt darauf liegt, aktuelle internationale Kunstereignisse und -erfolge einem breiteren Publikum in Split und Kroatien vorzustellen.

 

 

 


Nazım Ünal Yılmaz, Rainbow Raid, 2022 (detail). Courtesy of the Galerist.

GALERIST
Istanbul, Türkei

Gelegen in einem historischen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, bietet die 2001 gegründete Pioniergalerie für zeitgenössische Kunst in der Türkei rund 250 m2 Ausstellungsfläche. Seit ihren Anfängen hat sich die Galerie den Ruf erworben, die Karrieren bedeutender türkischer Gegenwartskünstler:innen zu fördern und ihre Werke einem weltweiten Publikum vorzustellen. Die Galerie verfolgt weiterhin eine kreative Richtung, die ein Gleichgewicht zwischen aufstrebenden und etablierten, nationalen und internationalen Künstler:innen herstellt – immer mit dem Ziel, herausragende zeitgenössische visuelle Kunst zu präsentieren und zu unterstützen. Seit 2006 gibt Galerist das zweimonatlich erscheinende zweisprachige Kunstmagazin Art Unlimited heraus und veröffentlicht innovative Bücher und Publikationen, darunter Elif Uras Monograph (2018), Yusuf Sevinçli: Oculus (2018), Semiha Berksoy Catalogue Raisonné (2017), Nil Yalter Monograph (2013), Taner Ceylan: 1997-2009 (2011), Haluk Akakçe: Reincarnation (2009) und Leyla Gediz Monographie (2008).

 

 

 


Susy Gómez, Via Nuova, installation view – Giorgio Persano Gallery, 2023.
Photo Nicola Morittu. Courtesy of Giorgio Persano Gallery.

Giorgio Persano
Turin, Italien

Giorgio Persano eröffnete 1970 seine erste Galerie, Multipli. Während er sich für die amerikanische Pop-Grafik interessierte, begann er, Multiples von italienischen Künstlern wie Michelangelo Pistoletto, Gilberto Zorio, Alighiero Boetti, Pier Paolo Calzolari, Giovanni Anselmo, Salvo, Giuseppe Penone und Giulio Paolini zu produzieren. Ab 1975 begannen einige von ihnen, den Galerieraum als Werkstatt zu nutzen, Installationen zu schaffen und mit neuen kreativen Verfahren zu experimentieren. Seitdem kuratiert Persano die Projekte und Produktionen der Werke und arbeitet eng mit den Künstler:innen zusammen, wie etwa bereits Michelangelo Pistoletto, Mario Merz, Pier Paolo Calzolari, Jannis Kounellis, Nicola De Maria, Emilio Prini, Gilberto Zorio, Joseph Kosuth, Sol LeWitt, Max Neuhaus, Lawrence Weiner, Franz West, Jan Dibbets, Bernar Venet, Pedro Cabrita Reis und Julião Sarmento gearbeitet, Susana Solano, Costas Varotsos, Avery Preesman, Susan Norrie, Susy Gómez, Lida Abdul, Alfredo Romano, Michele Zaza, Luisa Rabbia, Herbert Brandl, Per Barclay, Marco Bagnoli, Marco Gastini, Alessandro Sciaraffa, Lina Fucà, Michael Biberstein, Zena el Khalil, Paolo Cirio, Nunzio.

 

 

 


Courtesy of Kai Middendorff.

Kai Middendorff
Frankfurt am Main, Deutschland

Das Programm der 2008 gegründeten Galerie ist international ausgerichtet und medienspezifisch nicht eingeschränkt. Vertreten werden internationale Künstler:innen mit einem jeweils eigenständigen Profil. Besonders interessieren den Galeristen künstlerische Positionen, die Verwandtschaften zu Nebendisziplinen der klassischen Künste – wie Design, Film oder Sound art – aufweisen oder gar aus diesen Bereichen stammen. Das Engagement für das Medium Film fand 2011 in einer Kollaboration mit den Internationalen Kurzfilm-tagen Oberhausen Ausdruck. Damals zeigte er bereits Laure Prouvost und Roee Rosen (zusammen mit zwei deutschen Filmkünstler:innen). Die Galerie hat einen engen Österreich-bezug: Im Hatje Cantz Verlag gab Kai Middendorff 2006 ein Buch zu Arnulf Rainers ersten nicht-übermalten, experimentellen Fotografien heraus. Der Text stammte von Robert Fleck, der die Fotografien später in den Hamburger Deichtorhallen zeigte. Neben Bruno Gironcoli zeigt die Galerie regelmäßig drei weitere österreichische Künstler:innen: als bisher einzige Galerie, Brunos Witwe, Christine Gironcoli, den Künstler Gerald Domenig (*1953), der 2021 den Österreichischen Kunstpreis in der Sparte Künstlerische Fotografie erhalten hat und in Frankfurt lebt, sowie den Kubelka-Schüler Bernhard Schreiner (*1970), dessen Gemeinschaftsarbeiten mit Thomas Bayrle auf der Documenta 13 zu sehen waren.

 

 

 


View from a group exhibition Triquetra at Kogo Gallery, 2023. Photo by Roman-Sten Tõnissoo.

Kogo
Tartu, Estland

Die 2018 gegründete Galerie in Tartu, Estland, konzentriert sich auf die jüngere Generation von Künstlern und vertritt derzeit acht Künstler:innen aus den baltischen Ländern. Kogo setzt sich dafür ein, den Dialog über wichtige Themen unserer Zeit zu fördern, indem sie neben den Ausstellungen ein umfangreiches öffentliches Programm anbietet. Zu den aktuellen und kommenden Auftritten der Galerie auf internationalen Kunstmessen gehören die Liste Art Fair Basel (2021, 2022, 2023), Art Brussels (2023), viennacontemporary (2023), Around Video Art Fair (2022) und andere. Kogo wird mit der Künstlerin Laura Põld an ZONE1 teilnehmen.

 

 

 


Courtesy of Krupa Gallery.

Krupa
Breslau, Polen

Indem sie verschiedene Gruppen von aufstrebenden Künstler:innen mit Schwerpunkt auf sozial engagierten Themen vertritt, beleuchtet Krupa beleuchtet die aktuelle Situation der zeitgenössischen jungen Kunstszene in Polen. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Künstler:innen und Kurator:innen als internationale Plattform aktiv zu unterstützen – auch im im Ausland. Daher fördert die Galerie Künstler:innen durch die Teilnahme an internationalen Ausstellungen und Kunstmessen sowie durch den Aufbau von Netzwerken in der internationalen Kunstwelt.

Ab 2019 erweitert die Galerie Krupa ihre kuratorischen Erkundungen mit Ausstellungen in Breslau, Polen, und durch die Initiierung von Pop-up-Projekten an verschiedenen Orten im Rahmen von Partnerschaften mit anderen Kunstplattformen in Warschau.

 

 

 


Courtesy of MLT Art Dep.

MLZ Art Dep
Triest, Italien

Das Hauptziel des 2014 gegründeten MLZ Art Dep ist es, das Bewusstsein für aktuelle Themen durch die Interaktion mit zeitgenössischer Kunst zu schärfen. Heute beschäftigt sich die Kunst durch Malerei, Fotografie, Video und Skulptur mit einer Reihe von relevanten Schlüsselthemen. MLZ Art Dep erkundet die Wege der zeitgenössischen Malerei, Fotografie, Video und Bildhauerei und gibt dabei sowohl aufstrebenden als auch etablierten Künstler:innen Raum, die mit ihren Werken zu aufschlussreichen Überlegungen und unkonventionellen Informationen anregen können. Dank ihrer zentralen Arbeit zur Präsentation zeitgenössischer Fotografie und kritischer bildbasierter Praktiken hat die Galerie an renommierten internationalen Veranstaltungen teilgenommen, darunter Paris Photo (Paris, FR), Artissima (Torino, IT), Unseen (Amsterdam, NL), Artefiera (Bologna, IT).

 

 

 


Courtesy of Non Canonico.

non canonico
Belgrad, Serbien

Das Galerieprogramm begann im Jahr 2020 in einem baufälligen Piano nobile in Belgrad. Ursprünglich ein Off-Raum (Manifesto Spazio Non Canonico), wurde der Ort bald zu einer Galerie – non canonico. Das ursprüngliche Konzept basierte auf schrittweisen architektonischen Eingriffen und der Metamorphose des Raums, um die ästhetischen Dilemmata sowohl der Künstler:innen als auch der Galeriegründer:innen herauszuarbeiten. Das Ziel der Galerie ist von Anfang an gleichgeblieben: die Förderung großer und innovativer Künstler:innen aller Medien.

 

 

 


Anna Hulačová, Blending Evolutions II, 2023.
Photo Bruno Lopes. Courtesy of Pedro Cera, Lisbon.

Pedro Cera
Lissabon, Portugal

Mit ihrer generationenübergreifenden Künstlerliste greift das lebendige Galerieprogramm der führenden portugiesische Galerie thematisch das aktuelle Panorama der zeitgenössischen Kunst und einige ihrer drängendsten Fragen auf und berücksichtigt dabei die Bedeutung universeller Themen, die über kulturelle oder geografische Besonderheiten hinausgehen. Das Programm der Galerie, die Künstler:innen unterschiedlicher Herkunft aus Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten vertritt, ist aufgeteilt in ein laufendes Ausstellungsprogramm am Hauptsitz in Lissabon und die Teilnahme an einigen der renommiertesten internationalen Kunstmessen. Im Jahr 2023 feiert Pedro Cera ihr 25-jähriges Bestehen.

 

 

 


Sharp Projects, Exterior, Installation view “Tacit” 2022. Exhibiting artists: Tild Greene, Mhm Mhm, Alex Thake. Works pictured: Tild Greene, Alex Thake. Photographer: Bjarke Johansen.

Sharp Projects
Kopenhagen, Dänemark

Sharp Projects wurde im Jahr 2021 von der freien Kuratorin Ilethia Sharp aus den Vereinigten Staaten gegründet. Die Galerie für zeitgenössische Kunst und der kuratorische Projektraum mit internationalem Fokus ist mit Elisabeth Molin bei ZONE1 vertreten.

 

 

 

 


Brittany Tucker, Abracadabra, 2023. Courtesy of Steve Turner.

Steve Turner
Los Angeles, USA

Steve Turner wurde 2008 in Los Angeles gegründet mit dem Ziel, eine vielfältige Auswahl an Künstler:innen zu präsentieren, die konzeptionell rigoros, innovativ und experimentell sind. Der Großteil der Programmierung der Galerie stellt Künstler:innen aus historisch unterrepräsentierten Gruppen vor, einschließlich BIPOC, LGBTQ+ und Frauen. Die Galerie ist weit bekannt als Brutstätte für frische Talente und ist häufig die erste amerikanische Galerie, die vielversprechende internationale Künstler:innen präsentiert. Durch aktive Teilnahme an Kunstausstellungen in Nord- und Südamerika, Europa und Asien fördert die Galerie die Entwicklung junger Künstler:innen, indem sie deren Arbeiten weit entfernt von ihrem Wohnort zeigt. Bis heute hat die Galerie auf Kunstausstellungen in 27 verschiedenen Städten ausgestellt.

 

 

 


KERNING, an exhibition by Niels Trannois, at Windhager von Kaenel, Zurich, Switzerland, 2023.

Windhager von Kaenel
Zürich, Schweiz

Das Ziel der Galerie, die 2020 von Fabian Windhager gegründet wurde, ist es, ein internationales Programm von vielversprechenden jungen Künstler:innen sowie übersehenen Künstler:innen einer älteren Generation zu präsentieren. Die Galerie freut sich darauf, die Besucher:innen an ihrem Stand Z4 mit einer Einzelpräsentation der in der Schweiz geborenen und in Wien lebenden Künstlerin Julia Znoj begrüßen zu dürfen.