OUR WORLD: CEE Art Picks
Juni 2023
Insider-Tipps von uns für Sie: Während die Kunstwelt nach Westen blickt, entführen wir Sie über Rumänien nach Polen, Litauen und Kroatien zu den wichtigsten Biennalen und Ausstellungen mit Fokus auf Mittel- und Osteuropa. Entdecken Sie hier die aktuellen Highlights der internationalen Kunstszene, die Sie vielleicht (noch) nicht auf dem Radar hatten.
Carlos Amorales The Eye Me Not / El No Me Mires, 2015. Art Encounters Biennale 2023.
My Rhino is not a Myth: Art Encounters Biennale
Verschiedene Orte
Timisoara, Rumänien
19. Mai–16. Juli 2023
Unter dem Titel My Rhino is not a Myth konzentriert sich die 5. Ausgabe der Biennale Kunstbegegnungen auf die Überschneidung von Kunst, Wissenschaft und Fiktion. Inspiriert von einem bemerkenswerten Beispiel künstlerischer und wissenschaftlicher Vorstellungskraft, nämlich Albrecht Dürers berühmtem Werk Rhinocerus, das 1515 entstand, ohne dass der Künstler das abgebildete Tier jemals zu Gesicht bekam, schlägt die Biennale eine Überschneidung von Kunst, Wissenschaft und Fiktion als neue Sichtweise auf die Dinge vor und unterstreicht die Vitalität ihrer Verflechtung mit dem Gewebe des Lebens und der Realität.
Zuza Golinska. Coś Miękkiego, Coś Obcego, Coś Groźnego
Państwowa Galeria Sztuki
Sopot, Polen
19. Mai–6. August 2023
In der Ausstellung Coś Miękkiego, Coś Obcego, Coś Groźnego (Etwas Weiches, etwas Fremdes, etwas Bedrohliches) unternimmt Zuza Golinska eine spekulative Reflexion über das Konzept der öffentlichen Intimität. Ausgehend von den Überlegungen der feministischen Theoretikerin Lauren Berlant bringt sie diesen Begriff mit dem intimen, gemeinschaftlichen Charakter in Verbindung, den die breite historische Erfahrung annimmt. Indem sie spezifische Beziehungen zwischen Körpern, Objekten und Ideen konstruiert, öffnet Golinska den Raum der öffentlichen Intimität in einer posthumanistischen Dimension und erforscht gleichzeitig die soziale Dynamik, die im Kontext der Ausstellung selbst stattfindet.
Landscapes of Desire: 4th Industrial Biennale
Labin, Raša, Pula und Rijeka, Kroatien
13. Mai–30. Juni 2023
Die 4. Biennale für Industriekunst, kuratiert von Christoph Doswald und Paolo Bianchi, konzentriert sich auf das Konzept der Post-Industrialisierung und ihre bedeutende Rolle in der aktuellen Ära der Transformation im Anthropozän. Um dieses Thema zu erforschen, haben die Kuratoren 29 Künstler:innen eingeladen und zahlreiche ortsspezifische Projekte in Auftrag gegeben, die sich mit verschiedenen drängenden Fragen wie wirtschaftlicher Nachhaltigkeit, kultureller Vielfalt und Klimawandel auseinandersetzen. Die Biennale versucht, die durch politische und soziale Grenzen auferlegten Grenzen durch die Kraft der Vernetzung zu überwinden. Die 4. Biennale für Industriekunst ist als Versuchslabor konzipiert, das die lebendige soziale, wirtschaftliche und kulturelle Landschaft Istriens umgestaltet.
Dan & Lia Perjovschi: Fragments of Humanity
Kunstraum Innsbruck
Innsbruck, Österreich
13. Mai–15. Juli 2023
Dan und Lia Perjovschi verflechten ihre beiden künstlerischen Praktiken und bieten dem Publikum verschiedene Sichtweisen auf die Gesellschaft, die Rolle der Künstler:innen und das, was getan werden kann. Jede:r geht von seiner eigenen Art aus, die Gesellschaft zu betrachten: Sehen als Sehen und Sehen als Verstehen. Lia Perjovschi dekonstruiert, wie wir sehen. Dan Perjovschi kommentiert die Gesellschaft und produziert eine fortlaufende Chronik der Menschheit.
Dan und Lia Perjovschi leben in Sibiu/Bukarest, Rumänien, und gehören zu den international renommiertesten und einflussreichsten künstlerischen Stimmen in Europa.
Anca Benera & Arnold Estefán: Rehearsals for Peace
Neuer Berliner Kunstverein
Berlin, Deutschland
10. Juni–6. August 2023
Anca Benera und Arnold Estefán verfolgen eine forschungsorientierte und interdisziplinäre Praxis, die sich historischen, sozialen oder geopolitischen Erzählungen sowie den dahinterstehenden Machtstrukturen widmet. In ihren aktuellen Projekten befassen sie sich mit ökologischen Themen und konzentrieren sich auf die Überschneidungen von Umweltbelangen und Militärwesen. Im Mittelpunkt von Rehearsals for Peace – ihrer ersten Einzelausstellung in Deutschland – steht die paradoxe Dynamik zwischen militärischer Bereitschaft, simulierten Operationen und dem ersehnten Frieden.